Die Experten für Photovoltaik und Solarthermie

Erneuerbare Energien stehen nicht erst seit dem Unglück von Fukushima hoch im Kurs. Insbesondere in Deutschland hält der Trend, sich kleine Kraftwerke in Form von Photovoltaikanlagen auf das Dach zu bauen, seit Jahren unvermindert an. In Deutschland sind mittlerweile bereits rund 860.000 Solarstrom- und 1,5 Mio. Solarwärmeanlagen installiert. Doch der Boom bekommt so manchem Dach nicht gut, weil sich auf dem Markt auch Anbieter tummeln, die ihr Handwerk nur bedingt verstehen.  Durch Planungs-, Koordinierungs- und Verarbeitungsmängel bei der Installation der Anlagen entstehen dann große Schäden an den Dächern.

Bereits vor der Installation müssen die Lebensdauer des Daches, seine Statik, die geplante Lastverteilung sowie der Aufbau der Unterkonstruktion des Daches beurteilt werden. Nicht jede Unterkonstruktion und nicht jedes Material ist für den Aufbau einer Photovoltaikanlage geeignet“, erläutert Ulrike Heuberger, Pressesprecherin des Zentralverbands des Deutschen Dachdeckerhandwerks.

Bei der Montage darf die Unterkonstruktion, wie zum Beispiel die Dachhaut, nicht verletzt werden, denn Beschädigungen führen zu Undichtigkeiten. Auch nicht fachgerechte Verkabelungen über und unter der Dachhaut können Undichtigkeiten oder Hohlraumbildungen verursachen. Sie können zu Wasserschäden führen, die schlimmstenfalls bewirken, dass die Holzkonstruktionen eines Daches anfangen zu verrotten. Außerdem ist zu berücksichtigen, dass der Wasserablauf durch die Photovoltaik-  Anlage nicht behindert wird, da sich ansonsten bei Flachdächern Pfützen bilden, die zu Folgeschäden führen. Häufig unterschätzt wird auch die Kraft des Windes. Die Anlagen müssen windsogsicher auf den Dächern befestigt sein. Fallen beispielsweise bei Stürmen Teile der Anlage vom Dach und verletzen Passanten, haftet der Hausbesitzer.

Brandschutz beachten

Bei einem Brand können sich Photovoltaikanlagen zu einer gefährlichen Falle für die Feuerwehr entwickeln. Solange Licht auf die Photovoltaikzellen fällt, wird Strom produziert. Unter Umständen kann die Spannung bis zu 1000 Volt und mehr betragen. Sinn machen daher Schaltungen, mit denen man die Stromproduktion unterbrechen kann. Eine solche Schutzmaßnahme kostet aber Geld, zudem setzen die Schutzschalter den Wirkungsgrad herab. Die PV-Module sollten auch nicht zu eng auf dem Dach montiert werden, damit die Feuerwehr bei Feuerausbruch eine Chance hat, das Dach zu betreten. Eine spätere Wartung und Kontrolle der Anlage ist mit einer solchen Montagegasse ebenfalls leichter.

Fachgerechte Installation entscheidend

„Entscheidend ist eine sorgfältige und fachgerechte Montage der Anlage. Dafür ist ein Dachdecker-Innungsbetrieb geradezu prädestiniert: Er kann vor der Installation den Zustand des Daches einschätzen und seine Statik richtig beurteilen. Außerdem kann er Durchdringungen im Dachaufbau regensicher ausführen“, so die Sprecherin des Dachdeckerverbandes.

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